Modelljahr 1970

Ein noch sportlicheres Auftreten mit flacherer Frontscheibe und starker Modellpflege.
Hier sehen Sie ein paar Beispielbilder der jeweiligen Modelle:

>>> Modellübersicht <<<

 


Karosserie-Varianten:2-door sedanLimousine 2-Türig (nur Falcon)
2-door hardtopCoupe ohne B-Säule
2-door fastbackCoupe mit Fließheck
2-door convertibleCabrio
4-door sedanLimousine
4-door hardtopLimousine ohne B-Säule
4-door station wagonKombi
Modell-Kombinationen:15 Stück (Torino 2-door fastback erst ab 2. Halbjahr)
Motoren:250 cid (4.097ccm)Reihensechszylinder
302 cid (4.949ccm)V8 Windsor
351 cid (5.752ccm)V8 Windsor
351 cid (5.752ccm)V8 Cleveland
429 cid (7.030ccm)V8 385er Serie
Getriebe:3-Gang Schaltgetriebe
4-Gang Schaltgetriebe
3-Gang Automatikgetriebe
Radstand:117,0 in (2.972mm)
114,0 in (2.896mm) beim Kombi
Länge:206,2 in (5.237mm)
209,0 in (5.309mm) beim Kombi
Breite:76,4 in (1.941mm) bei der Limousine
76,7 in (1.948mm) beim Coupe/Cabrio
75,4 in (1.915mm) beim Kombi
Leergewicht:3.116 - 3.774 lb (1.413 - 1.712 KG)

 

1970 wurde der Torino dann als eigene Serie geführt, der Fairlane wurde eine Ebene weiter unten angesiedelt. Ford änderte viel an der Optik des Torino. Es wurde die kastenförmige Linie durch die Cola-Flaschen-Linie ersetzt. Stylist Bill Shenk gab dem Torino eine völlig neue Optik und orientierte sich an einem Überschall-Flugzeug mit schmaler Taille und gewölbtem Rumpf.

Die Motorhaube wurde länger und breiter als die ´69er Modelle. Die Dachlinie war niedriger und nicht so ausgeprägt wie die Vorgängermodelle. Die Neigung Windschutzscheibe wurde etwas verschärft und das Fließheck hatte eine noch flachere Dachlinie. Das Styling im Gesamten wirkte viel aerodynamischer. Der Kühlergrill ging über die gesamte Breite der Frontpartie. Die Kotflügel verlängern optisch die Türen. Die hinteren und vorderen Chrom-Stoßstangen waren schlanker, enganliegend und schmiegten sich perfekt in die Linie. Die Rückleuchten sind nicht mehr quadratisch sondern länglich mit abgerundeten Aussenkannten.

Die Modellpflege war sehr umfangreich, es wurden 15 Modelle angeboten. Das Basismodell war jetzt der Fairlane 500, der als Coupe, Limousine und Kombi erhältlich war. Der Torino wurde als Coupe, Limousine ohne B-Säule, Limousine und Kombi angeboten. Der Torino „Brougham“ war die Top-Ausstattungsvariante und wurde als Coupe, Limousine ohne B-Säule und als Kombi angeboten. Den Torino GT konnte man als Coupe Fließheck und als Cabrio erwerben. Die Cobra war nur als Coupe Fließheck erhältlich.

Zu diesem umfangreichen Modellwechsel stoß dann der Ford Falcon hinzu. Dieses Modell wurde bereits 1960 eingeführt und sollte zum Schluss der Baureihe im Modelljahr ´70 das Einstiegsmodell in die Mittelklasse sein. Zum 01. Januar 1970 wurden einige neue Standards eingeführt, die der Falcon jedoch nicht erfüllen konnte. Darum wird der Falcon quasi als 1970 ½ Modell bezeichnet, weil er dann nicht mehr produziert wurde. Er wurde angeboten als Coupe, Limousine und Kombi. Er hatte weniger Ausstattung als der Fairlane 500 und war auch etwas günstiger. Der Falcon hatte z.B. nur einen minderwertigen Gummiboden statt einen Teppich. Er war aber das einzige Modell, das als 2-Türige Limousine angeboten wurde. Mitte des Jahres wurde noch ein Torino Coupe Fließheck eingeführt, das als preisgünstige Alternative zum GT in den Verkehr gebracht worden ist. Mit diesen Typen konnte man dann aus 17 Modellen wählen.

Alle Modelle gewannen zwar an Länge und Breite, wurden jedoch auch schwerer. Der Radstand erhöhte sich auf 117 Zoll (Kombi 114 Zoll) und auch die Spur wurde verbreitert. Trotz Gewichtszunahme von durchschnittlich 100 KG blieb die Aufhängung gleich. Jedoch konnte man auch weiterhin das sportlichere Fahrwerk ordern, dass erhebliche Verbesserung des Fahrverhaltens brachte.

Bei den Motoren wurde nur der 250er, 302er und 351-2V übernommen. Der 250er blieb als Serien-Motor, der 302er als Serie für GT und Brougham. Neu war der 351cid Cleveland-Motor, der als Doppel- oder 4-Fach Vergaser angeboten wurde. Neu war auch der 429 4-Fach-Vergaser V8 der 385er Motorenserie. Dieser Motor war Serie im Cobra. Der 351W-2V (Windsor) und 351C-2V wurde mit gleicher Leistung angegeben. Der 429er war in drei verschiedenen Typen erhältlich. Als „Thunder Jet“ mit 367 PS, der Cobra Jet mit 381 PS (ausgestattet mit 700 CFM Rochester 4-Fach-Vergaser mit oder ohne Ram-Air) und der Super Cobra Jet mit rund 390 PS. Der Super Cobra Jet war ein Teil der „Drag Pack“ Option. Diese beinhaltet entweder eine 3,91:1 oder eine 4:30:1 Achsübersetzung, geschmiedete Kolben, einen 780 CFM Holley Vergaser, Motoröl-Kühler und vieles mehr. Auch hier wurde mit oder ohne Ram Air angeboten. Außerdem wurde diesmal Ram Air auch beim 351C-4V angeboten. Die Hutze auf der Motorhaube bekam den Spitznamen „Shaker“ (Schütteln) weil sie sich schüttelte oder vibrierte wenn der Motor lief. Das 3-Gang Schaltgetriebe blieb Standard (Außer Cobra), die 3-Gang Automatik und 4-Gang Schaltung blieb im Programm.

Die Innenausstattung war komplett neu. Das Armaturenbrett ist auf den Fahrer gewandt. Die Temperaturanzeige war die einzige verfügbare Manometer-Anzeige. Öldruck und Elektrik wurden wieder nur mit Warnleuchten überwacht. Schalensitze wurden für alle 2-Türigen Modelle angeboten und waren nicht mehr Serie im GT. Beim gehobene Torino Brougham ging es edler zu. Feinere Polster, Radkappen, andere Embleme, zusätzliche Isolierung und den so genannten „Hideaway“ Frontscheinwerfern. Diese Doppelscheinwerfer klappen über Vacidum-Pumpen auf oder zu. Bei geschlossenen Scheinwerfern sieht es aus wie ein großer Kühlergrill ohne Scheinwerfer.

Der Torino GT wurde ab Werk mit einer Lufthutze auf der Motorhaube ausgeliefert, die aber nur der Optik diente. Sie war mit einer schwarzen Kunststoffblende von innen verblendet. GT-Embleme, in Wagenfarbe lackierte Sportspiegel, Rückleuchten in voller Karosseriebreite (der mittlere Teil dient nur als Reflektor) und Radkappen mit Zierringen waren außerdem Merkmale vom GT. Standard-Reifen war der E70-14 (ca. 225/60) Gürtelreifen, Cabrios wurden mit F70-14er (ca. 215/70) Reifen ausgeliefert. Neu beim Torino GT war der so genannte „Laser Strip“, einem reflektierendem Streifen in der Mitte der Seitenpartie. Auch wurde der „Hideaway“ Scheinwerfer angeboten. Per Luftdruck haben 2 große Klappen die Scheinwerfer verdeckt und verhalten zu einer nöch aggressiveren Front. Die Zeitschrift testete den GT mit Fließheck und einem 429er Cobra Jet, C6 Automatikgetriebe und 3.50:1 Übersetzung. Die Beschleunigung von 0 auf 60 mph schaffte der Wagen in 6.0 Sekunden, die Viertel Meile in 14,4 Sekunden mit einer Durchfahrgeschwindigkeit von 100,2 mhp (161,3 km/h)

Die Cobra blieb ein reines Performance-Modell. Sie war nur als Fließheck erhältlich und wurde mit 4-Gang Schaltgetriebe ausgeliefert. Neue im Programm waren 15 Zoll Magnum 500 Felgen mit F60-15er Reifen und einer Art Grill, bzw. Spoiler auf der Heckscheibe, bekannt vom Opel Manta oder ähnlichen Modellen, erhältlich. Beides war auch für den GT zu haben. Obwohl der Torino schwerer geworden ist, ist die Performance des 429er gigantisch.

Der Kombi wurde in 3 Varianten angeboten. Als Fairlane 500, als Torino und Torino Squire. Das Blechkleid war kaum anders als die Coupe und Limousine. Er hatte mehr Platz als die beiden anderen Karosserievarianten und war optisch aufrechter. Der Squire war die Top-Variante und hatte wieder Holzatrappen an den Seiten. Er wurde ab Werk mit dem kleinen V8 mit 302cid ausgeliefert, und hatte Scheibenbremsen vorne. Auch hatte er weiterhin die Drei-Wege Heckklappe, die Dachreling und die optionale 3. Rücksitzbank.

Und dann war da noch die King Cobra. Da Ford zu dieser Zeit in der NASCAR immer weiter an Boden zum Dodge Charger Daytona und dem Plymouth Superbird verlor, wurden 2, vielleicht sogar 3 dieser Monster hergestellt. Die KC hatte eine völlig überarbeitete Frontpartie und einer von ihnen eine nach außen gewölbte Heckscheibe. Dies brachte eine wesentliche Verbesserung des Luftwiderstandes. Was bis heute ein Rätsel ist, ist die genaue Stückzahl. Der erste King Cobro war Gelb, hat eine normale VIN eingestempelt und hatte keine gewölbte Heckscheibe. Verbaut war ein modifiziertes, angeblich 700 PS starker, 429er Cobra Jet-Motor. Dann gab es einen Zweiten  in Weiß mit einer per Hand gestempelten VIN. Dieser wurde von einem überarbeiteten 460er -Motor, bestückt mit 429er Köpfen, befeuert. Da der Wagen einen Unfall hatte, wurde er mit einen Standard-Torino-Front bestückt und (zwischenzeitlich in der Farbe Blau) nach South Carolina verkauft. Einige Jahre später wurde der Wagen dann auf einem Schrottplatz entdeckt. Sogar die verunfallte Frontpartie wurde gefunden, repariert und es wurde eine zweite Front nachgefertigt. Dieser Torino ist jedoch Orange und man ist sich nicht sicher, ob es jetzt der Weiße ist oder nicht. Diese reinrassige Rennmaschine ging jedoch nie in Serie. Bei zahlreichen Tests zeigte sich eine enorme instabilität bei höheren Geschwindigkeiten. Des weiteren stieg Ford 1971 aus der NASCAR aus, was eine Weiterentwicklung verhinderte.

Insgesamt war 1970 auch ein sehr erfolgreiches Jahr für den Torino. Er wurde oft von der Presse abgelichtet und wurde vom Magazin Motor Trend zum Auto des Jahres gewählt. Es wurden 230.411 Torinos produziert, zusammen mit 110.029 Fairlanes 67.053 Falcons und 485 Special Edition Torinos.