Modelljahr 1972

Noch wuchtigeres Auftreten und Star vom Film „Gran Torino“ mit Clint Eastwood.
Hier sehen Sie ein paar Beispielbilder der jeweiligen Modelle:

>>> Modellübersicht <<<

 


Karosserie-Varianten:2-door hardtopCoupe ohne B-Säule
2-door fastbackCoupe mit Fließheck
4-door sedan (pillared hardtop)Limousine
4-door station wagonKombi
Modell-Kombinationen:9 Stück
Motoren:250 cid (4.097ccm)Reihensechszylinder
302 cid (4.949ccm)V8 Windsor
351 cid (5.752ccm)V8 Windsor
351 cid (5.752ccm)V8 Cleveland
400 cid (6.555ccm)V8 335er Serie
429 cid (7.030ccm)V8 385er Serie
Getriebe:3-Gang Schaltgetriebe
4-Gang Schaltgetriebe
3-Gang Automatikgetriebe
Radstand:114,0 in (2.896mm) Coupe
118,0 in (2.997mm) Limousine und Kombi
Länge:203,7 in (5.174mm) / 207,3 in (5.265mm) Coupe
207,7 in (5.276mm) / 211,3 in (5.367mm) Limousine
211,6 in (5.375mm) / 215,1 in (5.464mm) Kombi
Breite:79,3 in (2.014mm)
79,0 in (2.007mm) beim Kombi
Leergewicht:3.369 - 4.042 lb (1.528 - 1.833 KG)

 

Im Jahr 1972 wurde der Torino von Grund auf neu entwickelt. Der neue Torino betonte die lange Motorhaube sowie das Cola-Flaschen-Design mehr als je zuvor. Die radikalste Veränderung war ein großer Kühlergrill am Gran Torino. Er sieht aus wie von einem Killerwahl, so Tom McCahill, einem Auto-Journalisten. Die Gran Torinos hatten Chrom-Einfassungen um die Scheinwerfer. Die Front wirkte aggressiver, die Windschutzscheibe hatte einen 60-Grad Winkel. Die Ä-Säule und das Dach waren dünner. Die Heckstoßstange wirkte bulliger, die dünnen, rechteckigen Heckleuchten sind im Rand eingefasst. Die Scheiben waren rahmenlos und die kleinen Dreiecksfenster wurden auch nicht mehr verbaut. Im Torino wurden neue Türgriffe verbaut, die nicht mehr so weit raus ragen.

Die Modellauswahl wurde auf 9 reduziert. Das Cabrio wurde komplett eingestellt, Die Limousine und die Limousine ohne B-Säule wurde ersetzt durch die Limousine mit dem so genannten „pillared hardtop“. Quais die Optik einer Limousine ohne B-Säule, jedoch mit verbauter B-Säule. Der Name „pillared hardtop“ war eine reine Marketing-Geschichte. Die Modelle ohne B-Säule erreichten bestimmte Sicherheitsanforderungen nicht mehr. Die Türen waren jedoch rahmenlos. Der Rest blieb bestehen, inkl. dem „SportsRoof“, also dem Fließheck. „Torino“ blieb das Basismodell, der „Torino 500“ wurde ersetzt durch den „Gran Torino“. Der Brougham war kein eigenes Modell mehr, sondern nur noch eine Ausstattungsvariante des Gran Torinos. Der „Torino GT“ wurde auch abgeschafft und durch den „Gran Torino Sport“ ersetzt. Der Torino und Gran Torino waren als Coupe und als Limousine erhältlich. Der Gran Torino Sport wurde als Coupe und als Coupe mit Fließheck angeboten. Der Kombi war als „Torino“, „Gran Torino“ und als „Gran Torino Squire“ verfügbar. Die Cobra-Modelle wurden eingestellt, da der Torino mehr auf Luxus und nicht auf Leistung ausgerichtet sein sollte.

Die größte Veränderung am Torino war die Umstellung von der „unit construktion“ (Bausteinsystem) zur “body on frame construktion“ (Chassis auf dem Fahrwerk). Damit wurde unter anderem erreicht, dass der Wagen besser isoliert werden konnte und er innen ruhiger ist. Spiralfedern kam außerdem zum Einsatz. Die Spur ist um 2 Zoll breiter als die ´71er Modelle. Auch wurden zum ersten Mal hinten Stabilisatoren angeboten. Scheibenbremsen vorne wurden Serie für alle Torinos. Ein Bremskraftverstärker wurden außerdem angeboten, dieser war beim 429er und bei den Kombis Serie. Die Servolenkung wurde außerdem überarbeitet.

Auch eine große Veränderung waren zwei verschiedene Radstände für 2- und 4-Türer. Seit 1968 hatte General Motors damit begonnen, einen kleineren Radstand für 2-Türer zu verwenden. Der Torino verwendet einen 114-Zoll Radstand für 2-Türer und einen 118-Zoll Radstand für die 4-Türer, die Kombis und dem Ranchero (dem PickUp der Torino-Reihe). Nicht nur die Größe wuchs an, auch das Gewicht musste leiden.

Basismotor blieb der 250cu Sechszylinder. Bei den Kombis und dem Gran Torino Sport war der 302-2V Small Block V8 Standard. Weiterhin war ein 351 Windsor- und 351 Cleveland-Doppelvergaser, der 351 Cleveland 4-Fach-Vergaser „Cobra Jet“, ein 400cu Doppelvergaser und der 429er 4-Fach-Vergaser im Programm. Der 400-2V war neu im Programm und ist aus der „335er Motorenfamilie“ wie der Cleveland. Der Cobra Jet Motor war kein Hochleistungsmotor mehr wie in vergangenen Tagen sondern mehr auf Drehmoment ausgelegt. Dies war die Folge von strengeren Abgaswerten und der Anforderung an geringerem Benzinverbrauch.

Mit dem 351er Cobra Jet Motor konnte der Torino nicht an die Leistung der alten 429er Cobra Jet Torinos anknüpfen. Jedoch bot er eine Reihe von Neuerungen zur Erhöhung der Leistung, die ´70er und ´71er Baujahre nicht hatten. Das war ein besonderes Saugrohr, eine modifizierte Nockenwelle, andere Ventilfedern, einen 750 CFM Motorcraft Vergaser und eine 2.5 Zoll Doppelauspuff-Anlage. Er war der einzige Motor im Programm mit Doppelauspuff und der einzige Motor, wo das 4-Gang Schaltgetriebe angeboten wurde. Das Ram Air war noch im Programm und wurde für die 351er Cobra Jet und die 429er angeboten. Getestet wurde der 351er Cobra Jet mit 3:50:1 Übersetzung von 0 auf 60 mph in 6.8 Sekunden.

Der Innenraum wurde auch komplett neu gestaltet, unter anderem eine erheblich verbesserte Instrumententafel. Es kam viel ABS-Kunststoff zum Einsatz. Es sind 5 gleich große Kombiinstrumente verbaut. Tachometer, Tankanzeige, Temperaturanzeige zusammen mit diversen Warnleuchten, eine Uhr (optional) und eine Anzeige für die „DirectAire“ Lüftung. Für die V8-Modelle war das Paket „Instrumentation Group“ im Angebot. Es beinhaltete weiterhin ein Öl-Manometer, ein Amperemeter und die Uhr. Die Sitze waren auch neu gestaltet. Die vordere Sitzbank hatte nun integrierte Kopfstützen für die beiden äußeren Sitzplätze. Die Rückbank bot durch die hohe Rückenlehne auch einen Kopfschutz. Das „atmende“ Vinyl war weiterhin im Programm.

Der Gran Torino Sport wurde als Coupe und als Coupe mit Fließheck angeboten. Alle Modelle hatten die „Hood Scoop“ auf der Motorhaube verbaut, die jedoch nur sehr selten mit der wirklichen Funktion „Ram Air“ ausgestattet wurde. Verbaut wurden außerdem 2-farbige Außenspiegel, sportlich geformte Türverkleidungen und natürlich der „Laser Stripe“ an der Seite. Dieser war in 4 Farben erhältlich. Neu im Programm war das so genannte „Rallye Equipment Group“ Paket. Es beinhaltete die „Instrumentation Group“, härtere und straffere Federung, G70-14er Reifen mit weißen Buchstaben und einen Hurst Shifter für das 4-Gang-Getriebe. Das Rallye Equipment Group Paket war nur für 351er und 429er Modelle verfügbar. Die Federung war jedoch trotzdem noch komfortabler als bei den Vorgängermodellen mit vergleichbarer Aufhängung.

Torino Kombis waren viel größer als die Vorgänger. Sie wurden um 2 Zoll länger beim Torino und um 6 Zoll länger beim Gran Torino. Der Radstand wurde um 4 Zoll erhöht, die Breite um 3 Zoll. Dadurch ist leider auch das Gewicht deutlich gestiegen. Jedoch lag das Ladevolumen bei gigantischen 2.364 Litern. Die noch immer angebotene 3. Rücksitzbank machte aus dem Auto eine 8-Sitzer. Die Squire-Modelle kamen serienmäßig mit einem Dachgepäckträger und dem bereits bekannten Holzimitaten an den Seiten. Diese waren jedoch so dünn, dass sogar die Lackfarbe etwas durchkam. Die Kombis waren sehr beliebt als Zugfahrzeuge für Anhänger. Wie alle Torino Modelle konnte man den Kombi mit einem „Towing Package“ ausrüsten. Dieses Paket beinhaltete eine Anhängerkupplung inkl. Verkabelung, härtere Federung, einen größeren Wasserkühler und eine stärkere Batterie. Die Achsübersetzung wurde auf 3.25:1 abgeändert. Mit diesem Paket ausgestattet konnte ein Torino bis zu 2.700 KG ziehen, dem 400er Motor aufwärts vorausgesetzt. Ein kleineres „Towing Package“ ermöglichte bis zu 1.600 KG. Jedoch blieb die Achsübersetzung gleich. Dieses Paket setzte den 351er Doppelvergaser als Minimum voraus.

Die komplette Überarbeitung hat sich gelohnt. Der Torino war ein großer Erfolg und verkaufte sich 496.645 Mal. Dies war das erste Mal, dass Ford den Chevrolet Chevelle seit seiner Einführung im Jahr 1964 mit den Verkaufszahlen schlagen konnte. Der Torino war leiser und sicherer als jemals zuvor und war mit besserem Handling und guten Bremsen ausgestattet. Der Torino wurde mit dem Preis „Best Buy 1972“ ausgezeichnet. Ein ´72er Ford Gran Torino SportsRoof war außerdem der Star im gleichnamigen Film mit Clint Eastwood.